Peter Potzmann

Mit einer Postkarte fing alles an.

Peter Potzmann

Malermeister
Seit 39 Jahren bei der Messe Friedrichshafen
Messeort: Malerwerkstatt

Mit einer Postkarte fing alles an. Die schickte Peter damals im Frühjahr 1981 als 19-Jähriger nach Abschluss seiner Malerlehre an die Messe. Die Botschaft: Kann ich bei euch mitmachen? Die Antwort war ja. Zack, so schnell kann es gehen. 42 Jahre später arbeitet er immer noch hier, trotz dreijähriger Unterbrechung, und noch mit genauso viel Herzblut wie damals. „Ich wollte immer etwas Kreatives machen“, erzählt Peter. „Damals habe ich für die Messe auch Kulissen von Hand gemalt, das hat unglaublich Spaß gemacht. Die Illusion war einmal so perfekt, dass viele Besucher versucht haben, die aufgemalte Tür einer Kulisse zu öffnen,“ erinnert er sich und lächelt verschmitzt.

In der Malerwerkstatt lehnen große und kleine Schilder, zahllose Rollen aus Tapete, Papier und bunten Folien stehen sortiert in jedem Winkel, ausgedruckte Schriftzüge strecken sich über die Werkbank und warten darauf, zugeschnitten, aufgeklebt, weiterverarbeitet zu werden. Die Großflächendrucker im Nebenraum summen sanft. „Früher wurden die Buchstaben noch von Hand auf die Schilder gemalt“, erklärt Peter und zeigt uns alte Fotografien. Heute geht das alles etwas einfacher. In der Werkstatt entstehen die Hallenabhängungen, Plakate, Schilder, Banner, Fahnen, Rückwände und Dekorationen für sämtliche Veranstaltungen der Messe. Ein Meer aus 1000 Schildern lagert hier, das immer wieder aufgearbeitet, verändert und wiederverwertet wird. Es ist wie ein gut sortiertes Archiv, überall gibt es alte Logos, Plakate und Requisiten zu entdecken. Und zu jedem Teil erzählt Peter mit leuchtenden Augen: Zum mannshohen Ausschnitt eines Elches oder zur überdimensionalen Schere aus Holz.

Ihm gefällt das „Umtriebige“ am Messebetrieb, dass es immer etwas zu tun gibt und natürlich die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Teams. „Man spielt oft Feuerwehr“, sagt er. „Dem einen Aussteller fehlt noch ein Werbebanner, beim anderen ist der Stand noch nicht angekommen. Dann müssen wir da schnell etwas zaubern.“ Manchmal muss dann auch über Nacht „gezaubert“ werden, weil ein geplanter Bereich von heute auf morgen in ein Eiscafé mit Waffeltüten umgestaltet werden muss. Oder weil eine Party ansteht, für die noch die entscheidende Deko-Idee fehlt. „Man kann sich hier viel einbringen und kreativ austoben“, schwärmt er.

Es ist offensichtlich, wie viel Peter dieser Ort bedeutet. „Das ist fast wie meine Heimat“, sagt er und man sieht ihm sofort an, dass er es ernst meint. „Ich kann nur jedem raten, mal herzukommen, um Messeluft zu schnuppern und selbst zu sehen, ob einem die Arbeit hier taugt.“ Das Thema seines baldigen Ruhestands geht ihm spürbar nahe, der Abschied wird ihm sehr schwerfallen, weiß er: „Ich hoffe, dass ich hier meinen Fußabdruck hinterlassen konnte.“ Eines ist sicher: Seine handbemalte Kulisse mit „Träumen aus 1001 Nacht“ am Eingang des Werkstatt-Büros wird auch nach dem Ruhestand noch lange Zeit an Peter erinnern.